Am Freitag den 27. April 2012
begab man sich nach Erlangen um ein Wochenende voller Fußball, kulinarischen
Hochgenüssen und netten Leuten zu verbringen. Durch einen Schichttausch konnte
man schon etwas zeitiger aufbrechen. Im Tal der Ahnungslosen stieg noch die
Schnegge ins Auto. Gegen neun erreichte man die Universitätsstadt Erlangen, die
für ein verlängertes Wochenende das gemeinsame zuhause sein sollte. Schön, dass
es Brückentage gibt.
Den Freitagabend verbrachte
man ganz gelassen und mit viel Vorfreude auf Sames, hatte man doch am Morgen
erfahren, dass der deutsche Rekordnationalspieler in seiner Heimatstadt
Herzogenaurach ein Benefizfußballspiel zu Gunsten seines Heimatvereines
organisiert hat. An besagtem Samstagmorgen ließ man sich vegetarischen
Hackepeter schmecken, um gestärkt in den Tag starten zu können. Gegen zwölf Uhr
begab man sich in das knapp zehn Kilometer entfernte Herzogenaurach. Neben der
Heimat von Lothar Matthäus auch Herkunftsort von zwei großen Sportartikelherstellern.
Bei gefühlten 85 Grad im
Schatten verfolgte man zunäXt eine TraininXeinheit von NachwuXspielern, die der
Lothar (so sprach der Stadionsprecher immer von ihm) leitete.
Währenddessen
fiel einem ein fein gekleideter Mann mit etwas längeren Haaren und Sonnenbrille
auf. Der Manager vom ungarischen Ex- Nationaltrainer. Logisch, so wie der
Kollege aussah. Die abschließende Autogrammstunde war begleitet von Warten und
der Ankündigung, dass jeder nur eine Autogrammkarte bekommt und höXtens ein
mitgebrachtes Bild unterschrieben wird. Als wir dann endlich dran waren,
bekamen wir jeweils eine Karte und eine Unterschrift in das persönliche
Autogrammbuch. Das Ganze geschah in
Akkordzeit, sodass aus dem Rekordnationalspieler in Rekordzeit schon fast ein
Rekordautogrammschreiber in Rekordzeit wurde. Ein Foto durfte man aber nicht miteinander schießen, da ja
schließlich noch ein Fußballspiel stattfinden sollte… Später sah man in
diversen Berichten, dass sehr wohl Fotos geschossen wurden. So konnte sich eine ältere
Dame über ein Foto mit dem Lothar freuen. Sie kannten sich bestimmt von früher.
Oder die nette Frau hat am Vorabend bzw. während der TraininXeinheit auf die
jungsche Freundin vom Lothar aufgepasst. Man weiß es nicht. Aber zu diesem Zeitpunkt saß der
Manager ja auch nicht daneben… Im Ganzen wirkte der Lothar etwas lustlos. Die
Erklärung folgte prompt. Der Stadionsprecher gab nämlich bekannt, welche
TV-Sender zu den zahlreichen Kamerateams gehören, die um den Platz schlichen.
Als der Hinweis kam, dass VOX für die kommende Reality-Soap von und mit dem
Lothar dreht, war einem schnell klar, dass nicht das gute Herz des Lothars,
sondern eher die gute Geschichte für dieses Benefizspiel sorgte. Aber sei es
drum, man hatte ja fast alles bekommen, was man wollte.
Die Fotos schoss man anschließend
mit den 90er Weltmeistern Stefan Reuter und Andreas Brehme, welcher damals ja das
goldenen Elfmetertor erzielte. Thomas Häßler war zwar angekündigt, jedoch nicht
zu erblicken. Schon leicht traurig gab man die Hoffnung schon fast auf, aber
siehe da – als die Mannschaften auf den Platz liefen, war auch der Icke dabei.
Auf dem Weg zum Platz fing man ihn noch zu einem Autogramm ab. Hatte sich das
Ausharren mal wieder gelohnt.
Das Spiel der Nürnberger
(u.a. mit Sasa Ciric und Thomas Ziemer) gegen die Herzogenauracher
Traditionsmannschaft verfolgte man dann kaum noch. Einmal um den Platz
gelaufen, noch ein paar Fotos geschossen und schon begab man sich auf den
Heimweg. Der Lothar musste eh nach 20 Minuten den Platz verlassen. Der Muskel
hatte (mal wieder) zu gemacht.
Unser Weg führte uns zurück
nach Erlangen, wo man die erste Halbzeit des BuLi-Spieltages im „Himmel“ sah.
Da das Wetter äußerst dufte war, entschied man sich mit „geselbsteten“
Nudelsalat und Riesenbrezel auf den Berch zu gehen. Wobei man erst mit dem Bus
fahren musste… Auf dem Berch angekommen, ließ man sich Nudelsalat, Brezel und
eine Maß schmecken, während man per iPhone den 3:0 Auswärtssieg des FC
Liverpool in Norwich sah. Eigentlich war es eher die große Luiz-Suarez-Show,
schließlich erzielte der Uru alle drei Buden… Schöne Grüße an unsere Freunde
von den German Reds ;)
Den Tag ließ mit den
Harlekins ausklingen. Hierbei ist anzumerken, dass es sich nicht um die
Supporter der alten Dame aus Berlin handelt, sondern um Cocktails aus dem
Harlekins. Nachdem man ein gewisses Preislimit erreicht hatte, gab es sogar
kleine Knabbereien. Nach einer weiteren Stunde wurde die Schale sogar aufgefüllt.
AllerdinX wurden in der Zwischenzeit auch andere Sachen aufgefüllt. Um satt zu werden reichte es aber nicht. Nur
gut, dass Pizzabäcker Marcello seit kurzer Zeit in der näheren Umgebung
arbeitet. Also nahm man Nachts um zwei eine frische Pizza zu sich. Schon geil,
wenn man an die Heimat denkt, wo man ab neun keinen Döner und ab zehn nur noch
einen Hotdog von der Tanke bekommt… Dieser Snack war dann auch das letzte erwähnenswerte
Ereignis des Tages. Arm aber glücklich und zufrieden machte man sich auf den
Weg in Richtung Bett.
Aufstehen. Duschen. Brötchen
holen. Frühstücken. In dieser Reihenfolge begann der Sonntag. Oder Matchday wie
man in England sagt. Anschließend ging es gleich los in Richtung Ingolstadt.
UnterweX noch den Dieter abgeholt und rauf auf die Autobahn. Dank Navi und großzügiger
Ausschilderung verfuhr man sich nicht mal. Alle Achtung, das kennt man auch
anders. Aber in der Stadt mit den vier Ringen ist man halt besonders gut auf
Autofahrer eingestellt.
Vor dem Spiel holte man sich noch die vom Verein
bezahlten Tickets ab und ging in den Block. Die Karten stellten sich als
Sitzplatzkarten heraus. Etwas ungewohnt, aber einem geschenkten Gaul guckt man
bekanntlich nicht auf den Hintern. Oder so ähnlich… Neben einer gehörigen
Anspannung kam auch schnell ein penetranter Schweißgeruch auf, den man etwas
dezimieren konnte, in dem man sich einfach in die letzte Reihe setzte. Die
Sicht war zudem auch besser. Leider hatte man das Wetter besser erwartet,
aber da hatte es etwas mit dem Spiel gemeinsam. Den hohen Erwartungen bzw.
Hoffnungen folgte eine durchaus ansprechende Leistung der Cottbuser. Zumindest,
wenn man die gesamte Rückrunde zum Vergleich heranzieht. Angepeitscht von ca.
2000 Gästefans (der wohl beste Support seit langem) spielte die Mannschaft
recht ordentlich, war deutlich überlegen und kam zu zahlreichen Torchancen. Von
Ingolstadt war das ganze Spiel über nichts zu sehen, bis … ja bis dem
eingeweXelten Collin Quander in der 85. Minute der Ball vor die Füße fiel.
Kai-Uwe, der einst nicht nach Cottbus wollte, hatte aus 15 Metern geschossen,
Renno nach vorn abgewehrt und schon erzielten die Bayern den Siegtreffer.
Ingolstadt feierte den Klassenerhalt, während der ein oder andere Cottbuser Tränen
in den Augen hatte.
Geschockt wegen der
unverdienten Niederlage begab man sich auf den Rückweg. Einen Zwischenstopp an
der erstbesten Tanke hätte man fast nutzen können um noch etwas Kleingeld zu
verdienen, aber der Verkehr setzte sich leider in Bewegung, bevor der „polnische
Autoscheibenputzer“ sein Ziel erreichte. Also musste doch mit EC-Karte bezahlt
werden. Zum Ärger der Mädels war auf dem etwas über einstündigen Rückweg kein
goldenes M mehr anzutreffen. Aber so sind die Kerle: „Ach hier in Ingolstadt
brauchen wir noch nicht anhalten, ihr könnt auch unterweX noch ein McFluffy
essen.“ Hat dann aber doch nicht mehr geklappt…
Als kleine Entschädigung kam
man am Abend in Erlangen einem Wunsch der Mädels nach und ging beim Inder
speisen. Eine feine Sache. Bei all den Tellern, Dipps, Vorspeisen, Broten,
Reis- und Chicken-Curry-Schalen kam man sich vor wie Gott in Frankreich. Oder
in Indien. Naja, wie Gott beim Essen halt.
Den Montag verbrachte die
eine Hälfte der Gruppe auf Arbeit, während die andere einen gemütlichen
Shoppingbummel in der Studi-Stadt vollzog. Erneut glücklich und arm zugleich
traf man sich gutgelaunt am Nachmittag. Die Stimmung sollte man auch bei einem
gemütlichen (Spargel-) Essen im Brauhaus-Biergarten beibehalten. Anschließend
ging es weiter ins La Passion, einer mexikanischen Cocktailbar. Durch
Beziehungen zum Chef und einer netten Studentengruppe durfte man sogar das
Derby in Manchester verfolgen, obwohl der Raum mit der Leinwand reserviert war.
Wenn auch ohne Ton, aber besser als ohne Bild. Ohne Fußball geht‘s halt doch
nicht. ZunäXt genoss man zwei Pitcher Hausbier (was allerdinX mehr nach lecker
Cocktail schmeckte) um anschließend die XXL-Cocktail-Happy-Hour aus zu nutzen.
Der MelonMan (oder LemonMan :D) war schon ziemlich lecker. Aber auch die
anderen Getränke haben gefetzt. Die letzte große Aktion des Wochenendes stellte
das Abzappeln im E-Werk dar. Bei der ein oder anderen Kaltschale kamen vor allem
die Mädels auf ihre Kosten. Was macht man nicht alles für die holde
Weiblichkeit. Aber so‘n Bissl bewegen als Stressabbau kann man auch mal machen. Außerdem lassen sie ja auch Unmengen an Fußball über sich ergehen.
Zu danken ist allen
Beteiligten für Speis + Trank, eine Couch zum Schlafen und sehr viel Spaß.
Kurz um: Für ein rauschiges Wochenende. Schon jetzt freut man sich auf die neue
Zweitligasaison mit unserer glorreichen BSG und dem ein oder anderen (verlängerten)
(Sport-)Wochenende in Erlangen.