Mittwoch, 9. Mai 2012

inGOLFstadt - Matthäus


Am Freitag den 27. April 2012 begab man sich nach Erlangen um ein Wochenende voller Fußball, kulinarischen Hochgenüssen und netten Leuten zu verbringen. Durch einen Schichttausch konnte man schon etwas zeitiger aufbrechen. Im Tal der Ahnungslosen stieg noch die Schnegge ins Auto. Gegen neun erreichte man die Universitätsstadt Erlangen, die für ein verlängertes Wochenende das gemeinsame zuhause sein sollte. Schön, dass es Brückentage gibt.

Den Freitagabend verbrachte man ganz gelassen und mit viel Vorfreude auf Sames, hatte man doch am Morgen erfahren, dass der deutsche Rekordnationalspieler in seiner Heimatstadt Herzogenaurach ein Benefizfußballspiel zu Gunsten seines Heimatvereines organisiert hat. An besagtem Samstagmorgen ließ man sich vegetarischen Hackepeter schmecken, um gestärkt in den Tag starten zu können. Gegen zwölf Uhr begab man sich in das knapp zehn Kilometer entfernte Herzogenaurach. Neben der Heimat von Lothar Matthäus auch Herkunftsort von zwei großen Sportartikelherstellern.

Bei gefühlten 85 Grad im Schatten verfolgte man zunäXt eine TraininXeinheit von NachwuXspielern, die der Lothar (so sprach der Stadionsprecher immer von ihm) leitete.




Währenddessen fiel einem ein fein gekleideter Mann mit etwas längeren Haaren und Sonnenbrille auf. Der Manager vom ungarischen Ex- Nationaltrainer. Logisch, so wie der Kollege aussah. Die abschließende Autogrammstunde war begleitet von Warten und der Ankündigung, dass jeder nur eine Autogrammkarte bekommt und höXtens ein mitgebrachtes Bild unterschrieben wird. Als wir dann endlich dran waren, bekamen wir jeweils eine Karte und eine Unterschrift in das persönliche Autogrammbuch. Das Ganze geschah in Akkordzeit, sodass aus dem Rekordnationalspieler in Rekordzeit schon fast ein Rekordautogrammschreiber in Rekordzeit wurde. Ein Foto durfte man aber nicht miteinander schießen, da ja schließlich noch ein Fußballspiel stattfinden sollte… Später sah man in diversen Berichten, dass sehr wohl Fotos geschossen wurden. So konnte sich eine ältere Dame über ein Foto mit dem Lothar freuen. Sie kannten sich bestimmt von früher. Oder die nette Frau hat am Vorabend bzw. während der TraininXeinheit auf die jungsche Freundin vom Lothar aufgepasst. Man weiß es nicht. Aber zu diesem Zeitpunkt saß der Manager ja auch nicht daneben… Im Ganzen wirkte der Lothar etwas lustlos. Die Erklärung folgte prompt. Der Stadionsprecher gab nämlich bekannt, welche TV-Sender zu den zahlreichen Kamerateams gehören, die um den Platz schlichen. Als der Hinweis kam, dass VOX für die kommende Reality-Soap von und mit dem Lothar dreht, war einem schnell klar, dass nicht das gute Herz des Lothars, sondern eher die gute Geschichte für dieses Benefizspiel sorgte. Aber sei es drum, man hatte ja fast alles bekommen, was man wollte.




Die Fotos schoss man anschließend mit den 90er Weltmeistern Stefan Reuter und Andreas Brehme, welcher damals ja das goldenen Elfmetertor erzielte. Thomas Häßler war zwar angekündigt, jedoch nicht zu erblicken. Schon leicht traurig gab man die Hoffnung schon fast auf, aber siehe da – als die Mannschaften auf den Platz liefen, war auch der Icke dabei. Auf dem Weg zum Platz fing man ihn noch zu einem Autogramm ab. Hatte sich das Ausharren mal wieder gelohnt. 




Das Spiel der Nürnberger (u.a. mit Sasa Ciric und Thomas Ziemer) gegen die Herzogenauracher Traditionsmannschaft verfolgte man dann kaum noch. Einmal um den Platz gelaufen, noch ein paar Fotos geschossen und schon begab man sich auf den Heimweg. Der Lothar musste eh nach 20 Minuten den Platz verlassen. Der Muskel hatte (mal wieder) zu gemacht.






Unser Weg führte uns zurück nach Erlangen, wo man die erste Halbzeit des BuLi-Spieltages im „Himmel“ sah. Da das Wetter äußerst dufte war, entschied man sich mit „geselbsteten“ Nudelsalat und Riesenbrezel auf den Berch zu gehen. Wobei man erst mit dem Bus fahren musste… Auf dem Berch angekommen, ließ man sich Nudelsalat, Brezel und eine Maß schmecken, während man per iPhone den 3:0 Auswärtssieg des FC Liverpool in Norwich sah. Eigentlich war es eher die große Luiz-Suarez-Show, schließlich erzielte der Uru alle drei Buden… Schöne Grüße an unsere Freunde von den German Reds ;)

Den Tag ließ mit den Harlekins ausklingen. Hierbei ist anzumerken, dass es sich nicht um die Supporter der alten Dame aus Berlin handelt, sondern um Cocktails aus dem Harlekins. Nachdem man ein gewisses Preislimit erreicht hatte, gab es sogar kleine Knabbereien. Nach einer weiteren Stunde wurde die Schale sogar aufgefüllt. AllerdinX wurden in der Zwischenzeit auch andere Sachen aufgefüllt.  Um satt zu werden reichte es aber nicht. Nur gut, dass Pizzabäcker Marcello seit kurzer Zeit in der näheren Umgebung arbeitet. Also nahm man Nachts um zwei eine frische Pizza zu sich. Schon geil, wenn man an die Heimat denkt, wo man ab neun keinen Döner und ab zehn nur noch einen Hotdog von der Tanke bekommt… Dieser Snack war dann auch das letzte erwähnenswerte Ereignis des Tages. Arm aber glücklich und zufrieden machte man sich auf den Weg in Richtung Bett.




Aufstehen. Duschen. Brötchen holen. Frühstücken. In dieser Reihenfolge begann der Sonntag. Oder Matchday wie man in England sagt. Anschließend ging es gleich los in Richtung Ingolstadt. UnterweX noch den Dieter abgeholt und rauf auf die Autobahn. Dank Navi und großzügiger Ausschilderung verfuhr man sich nicht mal. Alle Achtung, das kennt man auch anders. Aber in der Stadt mit den vier Ringen ist man halt besonders gut auf Autofahrer eingestellt. 




Vor dem Spiel holte man sich noch die vom Verein bezahlten Tickets ab und ging in den Block. Die Karten stellten sich als Sitzplatzkarten heraus. Etwas ungewohnt, aber einem geschenkten Gaul guckt man bekanntlich nicht auf den Hintern. Oder so ähnlich… Neben einer gehörigen Anspannung kam auch schnell ein penetranter Schweißgeruch auf, den man etwas dezimieren konnte, in dem man sich einfach in die letzte Reihe setzte. Die Sicht war zudem auch besser. Leider hatte man das Wetter besser erwartet, aber da hatte es etwas mit dem Spiel gemeinsam. Den hohen Erwartungen bzw. Hoffnungen folgte eine durchaus ansprechende Leistung der Cottbuser. Zumindest, wenn man die gesamte Rückrunde zum Vergleich heranzieht. Angepeitscht von ca. 2000 Gästefans (der wohl beste Support seit langem) spielte die Mannschaft recht ordentlich, war deutlich überlegen und kam zu zahlreichen Torchancen. Von Ingolstadt war das ganze Spiel über nichts zu sehen, bis … ja bis dem eingeweXelten Collin Quander in der 85. Minute der Ball vor die Füße fiel. Kai-Uwe, der einst nicht nach Cottbus wollte, hatte aus 15 Metern geschossen, Renno nach vorn abgewehrt und schon erzielten die Bayern den Siegtreffer. Ingolstadt feierte den Klassenerhalt, während der ein oder andere Cottbuser Tränen in den Augen hatte.




Geschockt wegen der unverdienten Niederlage begab man sich auf den Rückweg. Einen Zwischenstopp an der erstbesten Tanke hätte man fast nutzen können um noch etwas Kleingeld zu verdienen, aber der Verkehr setzte sich leider in Bewegung, bevor der „polnische Autoscheibenputzer“ sein Ziel erreichte. Also musste doch mit EC-Karte bezahlt werden. Zum Ärger der Mädels war auf dem etwas über einstündigen Rückweg kein goldenes M mehr anzutreffen. Aber so sind die Kerle: „Ach hier in Ingolstadt brauchen wir noch nicht anhalten, ihr könnt auch unterweX noch ein McFluffy essen.“ Hat dann aber doch nicht mehr geklappt…

Als kleine Entschädigung kam man am Abend in Erlangen einem Wunsch der Mädels nach und ging beim Inder speisen. Eine feine Sache. Bei all den Tellern, Dipps, Vorspeisen, Broten, Reis- und Chicken-Curry-Schalen kam man sich vor wie Gott in Frankreich. Oder in Indien. Naja, wie Gott beim Essen halt.

Den Montag verbrachte die eine Hälfte der Gruppe auf Arbeit, während die andere einen gemütlichen Shoppingbummel in der Studi-Stadt vollzog. Erneut glücklich und arm zugleich traf man sich gutgelaunt am Nachmittag. Die Stimmung sollte man auch bei einem gemütlichen (Spargel-) Essen im Brauhaus-Biergarten beibehalten. Anschließend ging es weiter ins La Passion, einer mexikanischen Cocktailbar. Durch Beziehungen zum Chef und einer netten Studentengruppe durfte man sogar das Derby in Manchester verfolgen, obwohl der Raum mit der Leinwand reserviert war. Wenn auch ohne Ton, aber besser als ohne Bild. Ohne Fußball geht‘s halt doch nicht. ZunäXt genoss man zwei Pitcher Hausbier (was allerdinX mehr nach lecker Cocktail schmeckte) um anschließend die XXL-Cocktail-Happy-Hour aus zu nutzen. Der MelonMan (oder LemonMan :D) war schon ziemlich lecker. Aber auch die anderen Getränke haben gefetzt. Die letzte große Aktion des Wochenendes stellte das Abzappeln im E-Werk dar. Bei der ein oder anderen Kaltschale kamen vor allem die Mädels auf ihre Kosten. Was macht man nicht alles für die holde Weiblichkeit. Aber so‘n Bissl bewegen als Stressabbau kann man auch mal machen. Außerdem lassen sie ja auch Unmengen an Fußball über sich ergehen.

Zu danken ist allen Beteiligten für Speis + Trank, eine Couch zum Schlafen und sehr viel Spaß. Kurz um: Für ein rauschiges Wochenende. Schon jetzt freut man sich auf die neue Zweitligasaison mit unserer glorreichen BSG und dem ein oder anderen (verlängerten) (Sport-)Wochenende in Erlangen.

Sport frei und Walk on