Dienstag, 25. September 2012

Champions League Valencia

Am 19. September 2012 gegen 8 Uhr begab sich der Koby zu Fuß auf den Weg Richtung Forster Bahnhof. UnterweX wurde bei einem Bäcker noch etwas zu beißen geholt, da die Wurstbox im Kühlschrank gähnende Leere anzeigte. Mit der ODEG ginX nach Cottbus. Die Umsteigzeit von 12 Minuten war vollkommend ausreichend, da der Triebwagen aus Forst an dem Bahnsteig ankam, von dessen anderer Seite der Zug gen Leipzig abfuhr. Außerdem wurde der Aufenthalt um ca. fünf Minuten verlängert. Eine Baustelle unterweX war der Grund. ZunäXt wurden zehn Minuten kommuniziert, die auf fünf Minuten reduziert wurden. Im Zug hieß es, dass man vier Minuten hinter dem Plan sei. Dies sorgte für keine große Unruhe, da für das Umsteigen in Leipzig 16 Minuten zur Verfügung standen. Zumal man auch dort auf dem Bahnsteig ankam, von dem es kurz danach wieder weiter gehen sollte. Wer sich allerdinX auf die Deutsche Bahn verlässt, ist oft verlassen. Nach rund einer Stunde Fahrtzeit, verstummten die Ansagen des Schaffners. Das Ende vom Lied war, dass man statt 10:59 Uhr erst um 11.19 Uhr im Leipziger Hauptbahnhof eintraf. Der ICE Richtung München fuhr aber bereits 11:16 Uhr ab. Immerhin konnte man ihm noch zuwinken. Der „kundenfreundliche“ Schaffner war auch keine große Hilfe, denn als man ihn fragte, ob man den ICE noch erreichen würde, schaute er auf sein doofes Handy und gab an, dass dieser bis 11:16 Uhr warten würde. Nur blöd, dass es da schon 11:10 Uhr war und man gerade erst in Taucha stand... Also ginX in Leipzig auf direktem Weg an den Info-Schalter, denn das termingebundene Ticket war ja nun mehr oder weniger wertlos. In einem Telefonat mit Schily wurde der weitere Verlauf abgesprochen, denn nun gab es jetzt ja eine Verzögerung von zwei Stunden. Dem nützlichen Hinweis, auf das VerspätunXformular zu bestehen, kam man nach. Schließlich wollte man für seine Unannehmlichkeiten ja nicht den vollen Fahrpreis zahlen, selbst wenn man mittels Sparangebot nur rund 40 Euro bezahlt hatte. "German trains are allways on time" (Gruß an Michael Mittermeier)

Die Wartezeit wurde durch Umherlaufen im/am/vor und neben dem Bahnhof, Telefonaten, Anschauen von alten Reichsbahnen und dem Herunterwürgen von amerikanischer Nahrung totgeschlagen. Als der ICE „Erfurt“ endlich eingerollte war, nahm man Platz und verbrachte drei Stunden mit Lesen und einem älteren Pärchen, das irrtümlich annahm, man würde auf einem ihrer Plätze sitzen. In Erlangen stand das Abholkommando schon bereit und so fiel man quasi aus dem Zug heraus und in den Kleintransporter hinein. Statt auf der Schiene, ging es auf der Autobahn weiter. Nach zwei Pipi- bzw. Raucherpausen traf man zu fünft in München Garching am ForschunXzentrum ein. Mit der U-Bahn fuhr man nach Fröttmanning. Da Männer ja äußerst clever sind, stieg man in den ersten Wagen ein, damit man am Stadion nicht so weit laufen braucht. Nur blöd, dass der Zug überraschender Weise in die andere Richtung fuhr... War dann wohl doch nicht so clever, aber man hatte etwas zu lachen.




Den Weg von der Haltestelle zum Stadion musste man bei Nieselregen hinter sich bringen. Es waren die einzigen fünf Minuten des Tages, an denen es Niederschlag gab. Die Einlasskontrollen waren schnell passiert und so stand man kurz darauf in der Paulaner Bar. Dort bekam man leider gesagt, dass es nur alkoholfreies Bier / Weizen gibt. „Die UEFA möchte nicht, dass im Europacup Alkohol ausgeschenkt wird“ Tja was soll‘s, so passte das komische Gebräu im Weizenglas weniXtens zur merkwürdigen Nahrung. Aber egal, schließlich ginX um Fußball und nicht um ein Feinschmecker Restaurant. Auf dem Weg zu den Plätzen erfreute man sich am Schild „Welcome Zone Ost“, welches natürlich festgehalten werden musste.




Auf den Sitzplätzen im Innenraum waren Klatschhilfen ausgeteilt. Hierzu knickt man eine DIN A3-Pappe zu einem Fächer und schon kann’s losgehen. Oder man lässt es und hat eine schöne Erinnerung. Beim Anblick dieser Pappe kamen Erinnerungen an ein Energiespiel in einem auf, als ein Sponsor Tausende davon im Stadion der Freundschaft verteilte. Am Ende hatte die Fanszene mehrere Hundert davon bei Herrn B. abgeliefert, da man ja nicht jeden Kommerz mitmachen muss. Dass man mit diesen Dingern nicht für Stimmung sorgen, sondern sie auch fliegen lassen kann, zeigten einige Knaller, die daraus Papierflieger „bastelten“. Einer schaffte es sogar das Spielfeld vom Oberrang Gegengerade bis Mittelrang Haupttribüne zu überqueren. Quasi parallel zur Mittellinie. Dies sorgte für tosenden Applaus aus dem weiten Rund. Teilweise natürlich mittels der Pappen. Ob der Flieger am Bauch des Herrn Hoeneß zerschellte ist leider nicht übermittelt. Auch nicht, ob es sich bei den Pappen um B2-Materialien handelte^^.




Vom zweiten Rang aus verfolgte man das Spiel. Die Hymne der Champions League war schon ziemlich cool und brachte dem ein oder anderen eine ordentliche Gänsehaut ein. Ansonsten war es ein ganz normales Fußballspiel, nur ohne die übliche Werbung. Die Bayern waren spielbestimmend und hatten gefühlte 85% Ballbesitz. Nach 38 Minuten gingen die Bayern durch Schweinsteiger in Führung. Nebenbei erfreute man sich an der Führung von Bate Borisov, die in Lille spielten. In der Halbzeitpause gab es eine rote Bratwurst, die nicht viel besser schmeckte als 2003... In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel etwas aufregender und der türkische Schiri schlechter. Einen klaren Elfmeter an Kroos verweigerte er. Da Rache ja bekanntlich süß ist, schoss der Toni das 2:0 in der 76.Minute eben selbst. Schöner Schuss aus 18 Metern in den Winkel. Dass es am Ende noch einmal halbweX spannend wurde, hatte man Ex-BuLi-Profi Nelson Valdez zu verdanken, der eine Flanke von links per Kopf ins Tor beförderte. Dies war der einzige Moment, in dem man merkte, dass spanische Fans im Stadion waren. Wobei, sagen wir mal lieber, dass EIN spanischer Fan im Stadion war. Im Gegenzug gab es Elfmeter für die Bayern. Nicht so klar wie der Verweigerte, aber dieses Mal gab es ihn. Mandzukic war es jedoch zu einfach, den Ball aus elf Metern ins Tor zu schießen, also gab er ihn „freiwillig“ an den spanischen Torwart ab. So blieb es beim 2:1 für den großen FC Bayern, da konnte selbst der ehemalige Wolfsburger „Roland“ Costa nichts mehr entgegen setzen. Unsere Freunde aus Borisov gewannen übrigens 3:1 bei den Franzdeppen und waren Tabellenführer!





 Nach dem Spiel reihte man sich in die U-Bahn-Schlange ein. Rein in den Zug und ab zum ForschunXzentrum. Von dort aus wieder per Kleinbus nach Erlangen. Leider verpasste man es, an dieses Greuther-Fürth-Mobil noch den einen oder anderen Energie- bzw. Füchse-Weißwasser-Aufkleber zu kleben. Nach dem Auftanken kam man zum Finanziellen, denn der eine hatte dieses ausgelegt, der anderen jenes und am Ende sah niemand mehr durch. Ein paar Scheinchen weXelten doch noch den Besitzer und am Ende war jeder halbweX zufrieden. Selbst offene Rechnungen vom Trip nach Liverpool wurden beglichen. Für Erheiterung sorgte der Spruch eines Werbebanners: „Je größer der Hunger, desto besser der Snack...“ Heißt im Umkehrschluss wohl, dass man dort nichts essen sollte, wenn nur der kleine Hunger vorbei kommt. Aber in dem Fall sollte man eh etwas anderes zu sich nehmen, nicht wahr Herr Stromberg ;) Die letzte Zigarettenpause wurde mit einem kleinen Kick auf der Schallershofer Straße zu Erlangen verkürzt. Eigentlich sollte nur die Reisetasche im Kofferraum verstaut werden, jedoch fielen einem beim Öffnen der Klappe drei Bälle vor die Füße und wenn sie schon mal auf der Straße liegen... Um 2:02 Uhr erreichte man das Wohnhaus. Das Zeitgefühl von Schily ist überraschend gut, hatte er doch am Vortag verkündet, gegen zwei daheim zu sein. Gegen zwei schließt zwei nach zwei ja noch mit ein! Wobei, knapp daneben... Naja. Um trotz aufkommender Müdigkeit besser einschlafen zu können, schmiss man noch den Fernseher an. Schließlich muss man als Videotext-Junkie ja das Erlebte noch einmal schriftlich Revue passieren lassen. Außerdem hatte Tony Martin am Nachmittag seinen Weltmeistertitel im Zeitfahren verteidigt, was es noch aus fünf Sichtweisen nachzulesen galt. Wie der Zufall es so will, lief gerade die Wiederholung des Bayernspiels. Also zog man sich die letzte Viertelstunde nochmal gemütlich rein. Mit dem Zweiten sieht man eben doch besser. Mit der Freude über die Borisov-Karten und einem daraus resultierenden Grinsen im Gesicht fiel man in den Schlaf der Gerechten. Schließlich verbindet einem mit Bate Borisov eine andere dufte Geschichte, die im Dezember zu einem vorläufigen Ende gebracht wird.


Sport frei und Walk on